Im Interview exklusiv mit FOGON
LATINOAMERICANO, Der deutsche Liedermacher Frank Viehweg spricht über seine Beziehung zu Lateinamerika
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Der Liedermacher Frank Viehweg, geboren 1960 in Wolgast (DDR). Er lernte Akkordeon und autodidaktisch Gitarre spielen. Er veröffentlichte CDs, u.a. "Der Sture (Frank Viehweg singt Silvio Rodríguez)" (1996)
1) Die lateinamerikanischen Länder haben seit den 1960er Jahren in
ihrer Kunst einen tiefgreifenden Wandel durchlebt, vor allem durch die Bewegung
des Neuen Liedes. Viele Interpreten haben die Sprachbarrieren überwunden und
wurden sehr populär auch in deutschsprachigen Ländern, wie z.B. Mercedes Sosa.
Zu welchem Zeitpunkt erwachte Ihr Interesse für das lateinamerikanische
Repertoire?
Mein Interesse für die lateinamerikanische Musik, speziell für die Nueva Trova Cubana und die Bewegung des Nueva Canción, besteht seit Anfang der 1980er Jahre. Ich begeisterte mich für Interpreten wie Silvio Rodríguez, Pablo Milanés, Daniel Viglietti und Victor Jara. Anfänglich für ihre Musik und spezielle Art, und danach immer mehr auch für die Inhalte ihrer Lieder. Ein weiterer wichtiger Punkt war meine erste Begegnung mit León Gieco mi Jahr 1987.
Mein Interesse für die lateinamerikanische Musik, speziell für die Nueva Trova Cubana und die Bewegung des Nueva Canción, besteht seit Anfang der 1980er Jahre. Ich begeisterte mich für Interpreten wie Silvio Rodríguez, Pablo Milanés, Daniel Viglietti und Victor Jara. Anfänglich für ihre Musik und spezielle Art, und danach immer mehr auch für die Inhalte ihrer Lieder. Ein weiterer wichtiger Punkt war meine erste Begegnung mit León Gieco mi Jahr 1987.
2) Wir konnten Ihre
Versionen von Liedern León Giecos hören: “Unter der Sonne Bogotás” & “Das
Gedächtnis”. Was haben
Sie in diesen Werken wahrgenommen? Was motivierte Sie, diese Lieder in Ihrer
eigenen Sprache zu singen?
In meiner
Arbeit als Nachdichter, von den ersten Versuchen bis heute, gab es eine entscheidende
Entwicklung. Am Anfang stand die Begeisterung für die Poesie, das Interesse für
das, was andere Autoren in anderen Teilen der Welt schrieben. Mit den Jahren
entdeckte ich immer mehr Lieder, die ich selber gern geschrieben hätte, immer
aber war jemand schon schneller gewesen als ich. Mir blieb also nur noch, diese
Texte in meine Sprache zu übertragen. Am Beispiel von León läßt es sich gut
sehen: “Bajo el sol de Bogotá” ist ein erster, früher Versuch. “La memoria”
gehört zu den Liedern, die durch meine Übertragung auch zu meinen Liedern
geworden sind. “La memoria” halte ich für ein großartiges, bedeutendes und
wichtiges Lied, von deren Art man nicht viele schreiben kann im Leben.
3) Bei all den verschiedenen Produktionen, die Sie realisiert haben,
wollen wir die Aufmerksamkeit auf ein Album lenken, das dem Werk von Silvio
Rodríguez gewidmet ist. War es schwierig, die Lieder in die deutsche Sprache zu
übertragen? Wie wurde das Album vom deutschen Publikum aufgenommen?
Die
Popularität Silvios und seiner Lieder in Lateinamerika ist natürlich nicht mit
der in Deutschland zu vergleichen. Dennoch
gibt es eine Menge Menschen, die glücklich sind über die Existenz meiner
deutschen Versionen von Silvios Liedern.
Video: Hoffentlich (Ojalá)
4) Auf Ihren CDs verwenden Sie auch ein lateinamerikanisches
Instrument, den Charango. Was bedeutet Ihnen der Klang des Charangos in Ihren
Liedern?
Die Idee,
Charango und Bombo in den Aufnahmen meiner eigenen Lieder zu verwenden, wurde
durch meinen Freund und Kollegen Matthias Nitsche befördert, der selber mit
seiner Gruppe “Cantaré” ein ausgezeichneter Interpret lateinamerikanischer
Musik ist. Ich empfinde meine Lieder als weltoffen, und nicht wenige wurden
sicherlich durch die Beschäftigung mit Lateinamerika und seiner Musik geprägt.
Im weiteren Sinn ist es auch Ausdruck der Verbundenheit mit anderen Kulturen in
dieser, unserer einzigen Welt.
5) Gibt es Pläne für Konzerte in Lateinamerika? Mit welchem Musiker
würden Sie gern die Bühne teilen?
Im Augenblick kann ich nichts
über derartige Pläne sagen. In der Vergangenheit habe ich mit verschiedenen
kubanischen und lateinamerikanischen Künstlern auf der Bühne gestanden, wie
z.B. Vicente Feliú, Gerardo Alfonso und León Gieco. Es waren jedesmal
wunderbare Begegnungen für mich selbst und für die Kulturen unserer Länder.
Jeder möglichen weiteren Begegnung sehe ich mit Freude entgegen.
6) Sagen Sie etwas über Ihre künstlerischen Projekte in diesem Jahr!
In diesem Jahr habe ich mich in einen anderen Kulturkreis begeben und ein Buch mit Gedichten der sowjetischen Poetin Julia Drunina in meiner Übertragung veröffentlicht. Julia Drunina lebte von 1924 bis 1991, und ich habe mich vor vier Jahren in sie verliebt.
In diesem Jahr habe ich mich in einen anderen Kulturkreis begeben und ein Buch mit Gedichten der sowjetischen Poetin Julia Drunina in meiner Übertragung veröffentlicht. Julia Drunina lebte von 1924 bis 1991, und ich habe mich vor vier Jahren in sie verliebt.
Ein
anderes Projekt, an dem ich arbeite, und das vielleicht eine CD wird, sind
Vertonungen von Gedichten des deutsch-böhmischen Poeten Louis Fürnberg, dessen
Werk nahezu vergessen ist.
Vielen
Dank.
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